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Verschwiegen

 ·  ☕ 2 min read  ·  😎 Stefan
    Bewertung: ⭐ ⭐ ⭐ ⭐ ⭐ (5 von 5)

US-Amerikanische Dramaserie, 1 Staffel mit 8 Folgen. Die Produktion wurde von Apple beauftragt, die Serie wird seit April 2020 auf dem eigenen Streaming-Dienst AppleTV+ angeboten.
Das Streaming-Angebot bei AppleTV+ ist noch überschaubar, aber alle Produktionen, die ich dort bisher gesehen habe, haben mir sehr gut gefallen. Apple hat sich dabei nicht auf ein bestimmtes Genre festgelegt - in diesem Fall handelt es sich um ein Drama - vielleicht könnte man es sogar als Psycho-Drama bezeichnen.

Ein grausamer Mord

Ein Junge wird in einem Vorort von Boston (Massachusetts) brutal ermordet aufgefunden. Der Verdacht fällt sehr schnell auf Jacob Barber, den Sohn des Bezirksstaatsanwalts Andy Barber.
Für die Vorzeige-Familie entwickelt sich die Situation zu einer Katastrophe. Die Eltern sind fest von der Unschuld ihres Sohnes überzeugt. Als sie nach und nach mehr über ihren Sohn erfahren, schleichen sich erste Zweifel ein.
Die Vorstellung, dass eigene Kind könnte in eine Bluttat verwickelt sein, ist unerträglich - man leidet förmlich mit den Eltern.

Captain America?

Andy Barber, gespielt von Chris Evans, ist dabei eine vielschichtige Persönlichkeit - zunächst selbstbewusst und stark, später ängstlich, verzweifelt und unsicher. Evans stellt die Veränderung von Barbers Charakter glaubhaft dar - eine schauspielerische Leistung die man ihm vielleicht nicht sofort zugetraut hätte. Denn Chris Evans ist vor allem bekannt als Captain America in den Filmen aus dem Marvel Cinematic Universe rund um die Avengers.
Barbers Frau Laurie, gespielt von Michelle Dockery, bekannt vor allem als Lady Mary Crawley in der erfolgreichen Serie (und dem Film) “Downtown Abbey”, wirkt dagegen eher in sich gekehrt. Vor ihrem inneren Auge spielt sich immer wieder eine Szene ab, die Jahre später und im gegenwärtigen Kontext, ein ganz neues Licht auf ihren Sohn wirft.
Jaeden Martell, bekannt aus “Es” (2017) und “Knives Out” (zusammen mit Chris Evans!), spielt Jacob Barber als einen schüchternen und pubertierenden Jungen, der sich missverstanden und ungerecht behandelt fühlt. Aber er ist auch undurchschaubar - auf eine faszinierend subtile Weise.

Fazit

Die Serie hat alles was eine anspruchsvolle aber auch unterhaltsame Serie braucht. Basierend auf einer Romanvorlage ist die Handlung kaum vorhersehbar und es passieren einige unerwartete Wendungen. Am Ende der letzten Folge wird die Geschichte auf den Punkt gebracht - nicht ohne sich eine Hintertür für eine zweite Staffel offen zu lassen. Die Romanvorlage ist aus-erzählt, eine zweite Staffel ist zwar erzählerisch möglich, aber nicht notwendig (und bisher ist nichts dazu bekannt geworden).
Unklar bleibt lediglich, warum man sich für den komplett nichtssagenden deutschen Titel “Verschwiegen” für die Serie entschieden hat.

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Stefan
WRITTEN BY
Stefan
Media-Nerd